Platz 5 beim Deutschland-Cup für Charlotta Hülsmann
Stand zwei Wochen zuvor, nach einer Trainingsverletzung, noch ein Fragezeichen hinter ihrer Teilnahme, zeichnete sich glücklicherweise kurzfristig ab, dass dem Start nichts im Wege stehen würde. Die durch die Verletzung eingeschränkte Vorbereitung auf den Jahreshöhepunkt war nicht die einzige Hürde, die die Turnerin im letzten halben Jahr erfolgreich zu kompensieren wusste. Eine Trainingspause durch einen Auslandsaufenthalt und schließlich die zweimonatige Sperrung der Trainingshalle steckte sie aufgrund ihrer starken körperlichen und mentalen Grundverfassung in beeindruckender Weise weg.
Charlotta Hülsmann startete am Sprung in den Wettkampf. Dort ging es sehr eng zu, denn die Top Ten der Konkurrenz zeigte fast ausschließlich den Tsukahara gebückt und bewegte sich im Ergebnis innerhalb eines guten Punktes. Die TVI-Starterin zeigte ebenfalls diesen anspruchsvollen Sprung und zählte mit Platz 8 zu dieser Top-Gruppe. Der anfänglichen Nervosität geschuldet traf sie zwar nicht ihre beste Ausführung, durfte aber auf jeden Fall mit diesem Auftakt zufrieden sein.
Der Blick auf die 16/17-jährige Konkurrenz zeigte, dass diese in diesem Jahr nochmal stärker ist, als in den Jahren zuvor. Charlotta Hülsmann, sogar noch 15 Jahre jung, turnte sich auch am Stufenbarren unter die Top Ten (Platz 7). Die Nervosität war hier zu Beginn ihrer Übung noch ein wenig zu spüren, ließ sie sich doch von dem gezeigten Niveau etwas beeindrucken. Aber auch sie zeigte gelungene Flugelemente und Riesenfelgen und konnte zur Halbzeit verdient durchatmen.
Mit gefundenem Fokus zeigte sie eine fehlerfreie Balkenübung, mit der sie sich auf den vierten Platz an diesem Gerät vor turnte. Das etwas reduzierte Programm im Vergleich zum Qualifikationswettkampf war hier die absolut richtige Entscheidung der Turnerin und ihrer Trainerin Sophie Loose. Beim abschließenden Bodenturnen wurde sie von ihren Trainingskameradinnen lautstark durch die Übung getragen. Auch hier verzichteten Turnerin und Trainerin aufgrund der eingeschränkten Vorbereitung noch auf die geplante akrobatische Aufstockung der Übung zugunsten eines souveränen Auftritts mit ihrem gewohnt hochkarätigen und sicheren Programm. Mit dem höchsten Ausgangswert und in dieser Konkurrenz einzigartigen akrobatischen Bahnen beeindruckte sie das Publikum, der bis in die letzte Ecke gefüllten Halle. Als einzige Starterin zeigte sie den Doppelsalto rückwärts sowie eine Salto-Verbindung mit Twist und ganzer Schraube (Platz 3).
Mit einer Winzigkeit von 0,2 Punkten Rückstand zum dritten Platz waren Turnerin, Trainerin, Eltern und Trainingskameradinnen überglücklich mit dem fünften Platz. Ein sehr gelungener Turnfest-Auftakt für Charlotta Hülsmann und den TV Ibbenbüren.